zu historischen Stätten im Rheingau
Am Samstag, den 28. Sept. 2014 fuhren 16 Wanderer um 08:00 Uhr bei Nebel am Propsteihaus in Petersberg mit zwei Kleinbussen nach Oestrich-Winkel am Rhein.
Die 12 km lange Streckenwanderung war von Hartmut + Waltraud Rusch und Rudolf Reichel – Vereinsmitgliedern, die im Rheingau beheimatet sind – und unserem Wanderfreund Felix Gaul geplant. Die Wanderung führte uns zunächst zum Schloss Vollrads.
Schloss Vollrads ist ein Schloss im hessischen Rheingau, etwa zwei Kilometer vom Rheinufer entfernt nördlich von Winkel (Rheingau) gelegen, umgeben von Wald und Weinbergen auf einer Höhe von 160 Meter. Das Schloss wurde nach den Herren von Winkel benannt; Vollradus ist ein Vorname. So wird 1218 ein „Vollradus in Winkela“ (so genannter Ritter Vollradus), 1268 ein „Conradus dictus Vollradus armiger“ quellenkundlich erwähnt. Von der ursprünglichen Bausubstanz aus dieser Zeit ist nichts mehr nachvollziehbar. (Quelle: Wikipedia)
Den Kern des heutigen Schlosses bildet ein als Wasserburg errichteter wuchtiger Wohnturm, der von einem quadratischen Teich umgeben und daher nur über eine Brücke zu erreichen ist. Er geht auf das erste Drittel des 14. Jahrhunderts und die Familie von Greiffenclau zurück, die Erben der Herren von Winkel waren.
Nach der Rast mit Zwiebelkuchen und Federweiser ging es bei herrlichem Sonnenschein weiter zum Schloss Johannisberg.
Schloss Johannisberg ist ein traditionsreiches Weingut und eine Weinlage in Geisenheim im Rheingau.
Foto aus Wikipedia – Luftaufnahme von 2006
Der Legende nach ist die Anlage des Weinbergs auf Karl den Großen zurückzuführen, der von seiner Pfalz in Ingelheim aus beobachtet haben soll, dass der Schnee auf dem Johannisberg als erstes schmolz. Im Jahr 772 wurde eine Schenkung von Geisenheimer Ländereien an die Abtei Fulda beurkundet. Nach mehreren Schenkungen und Tauschen erhielt um 1100 das Mainzer Benediktinerkloster Sankt Alban, das dort eine neue Mönchsge-meinschaft einrichten sollte, die Ländereien. Das neue Kloster wurde dem heiligen Johannes geweiht, und in der Mitte des 12. Jahrhunderts erschien erstmals die Bezeichnung „Sankt Johannisberg“ für den Besitz. (Quelle: Wikipedia)
Der Spätlesereiter im Hof von Schloss Johannisberg.
Die Bezeichnung „Spätlese“ für Qualitätswein entstand 1775 im Rheingau. Den Weingütern dort wurde damals die Leseerlaubnis von den Gemeinden vorgeschrieben. Eine Ausnahme bildete jedoch das Schlossgut Johannisberg, das zum Besitz des Bistums Fulda gehörte. Die Johannisberger Mönche mussten die Erlaubnis zur Weinlese direkt vom Fuldaer Fürstbischof einholen. Sie schickten deshalb einen berittenen Boten nach Fulda, doch in jenem Jahr verspätete sich die Rückkehr des Boten aus unbekannten Gründen. Die Trauben waren währenddessen von der Grauschimmelfäule befallen. Obwohl sie die Ernte für verloren hielten, brachten die Mönche die Trauben ein und kelterten sie. Als sie im darauffolgen-den Frühjahr den jungen Wein verkosteten, waren sie von dessen hervorragender Qualität überrascht. Die Bezeichnung wurde daraufhin für besonders hochwertige Weine üblich, und nebenbei hatte man die positiven Effekte der Edelfäule, des Befalls durch den Schimmelpilz entdeckt.
Nach Besichtigung der Schlossanlage führte uns der weitere Weg durch die Weinberge.
Das nächste Ziel war das Kloster St. Hildegardis.
Die Abtei St. Hildegard ist das offizielle Nachfolgekloster der Klöster auf dem Rupertsberg und in Eibingen. Die neoromanische Klosteranlage wurde in den Jahren 1900 bis 1904 erbaut und im Beuroner Kunststil ausgemalt.
Am 17. Sept. 1904 zog eine Gründungsgruppe von 14 Benediktinerinnen aus der Abtei St. Gabriel in Prag in das neu erbaute Kloster ein. Der Konvent zählt heute mehr als 50 Schwestern. Ihr Leben im Geist der Benediktsregel ist wie zu Zeiten der heiligen Hildegard geprägt.
Hildegard von Binden (1098-1179) war eine der bedeutendsten Frauen des deutschen Mittelalters. Hildegards theologisches, musikalisches und naturkundliches Werk trägt stark visionäre und prophetische Züge. Ihr Anliegen war es, die Menschen wieder neu an Gott zu erinnern und ihnen den Glauben als befreiende Botschaft der Liebe und der Weltverantwortung zu vermitteln. (Quelle: Standtafel am Kloster)
Von da aus fuhren die Wanderer zum Abendessen nach Aulhausen zur Gaststätte „ Zum schönen Michel“.
Nach einem gelungenen gut durchorganisierten Tag mit herrlichem Wetter und gutem Wein fuhr die Gesellschaft nach einem zünftigem Essen zurück nach Petersberg.