Am 24.08.2014 startete der Wander-Vierer am Wartturm in Eichenzell zur rd. 14 km langen Strecke. Eichenzell hat ca. 11.100 Einwohner. Das Kerndorf Eichenzell wurde im Jahre 927 erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda erwähnt. Die urkundliche Erwähnung anderer Dörfer in der Gemeinde erfolgte schon früher: Es kann davon ausgegangen werden, dass die Gegend südlich von Fulda schon bald nach der Gründung des Klosters im Jahre 744 planmäßig gerodet und besiedelt wurde.
Von alters her werden die Einwohner der Kerngemeinde „Eichezeller Weckfresser“ genannt. Im Garten des Eichenzeller Schlösschens ist ein solcher „Weckfresser“ in Stein gemeißelt. Bis 1785 gehörte Eichenzell zur Pfarrei Florenberg. An besonderen Festtagen oder bei bestimmten Wallfahrten gingen die Eichenzeller auf den Florenberg zur Kirche. Trotz des langen Weges waren sie, sehr zum Verdruss der anderen Wallfahrer aus den Nachbarorten, immer die Ersten. Bis die anderen auf dem Berg eintrafen, hatten die Eichenzeller meist schon alle Festtagswecken aufgekauft. Da es werktäglich meist nur das schon Wochen voraus gebackene Brot gab, war der Festtagsweck eine beliebte Abwechslung. Verärgert darüber, dass die Eichenzeller schon alles aufgekauft hatten, bezeichneten die Nachbargemeinden sie als Eichezeller Weckfresser. Diese Bezeichnung ist ihnen geblieben. Allerdings gilt diese traditionelle Bezeichnung in dieser Form nur für die alteingesessenen Bürger, während die Eichenzeller Neubürger sich, den alten Begriff scherzhaft umdeutend, als Brötchengenießer bezeichnen.
Die Wanderstrecke führte vom Wartturm im Turmwald über Pilgerzell und dem Schloss Fasanerie zurück zum Wartturm.
Das Schloss Fasanerie Adolphseck, einstmals fürstbischöfliche und später kurfürstlich-hessische Sommerresidenz, steht in der Gemarkung Eichenzell und wurde in den Jahren 1730 bis 1757 erbaut. Die Barockanlage, die sich der Fuldaer Fürstbischof Amand von Buseck schuf, spiegelt dessen Macht und Prachtliebe wider. Architekt war der in fürstbischöflichen Diensten stehende italienische Hofbaumeister Andreas Gallasini. Das Schloss und die in Europa einmalige Porzellansammlung können besichtigt werden, in den Sommermonaten finden täglich außer montags Führungen statt.